Nach reiflicher Überlegung sage ich und der Vorstand des MSC Melsungen heute, am 13. Mai 2003 den UCI Trial World Cup, die Women World Challence und die World Youth Games vom 7. bis 10. August in Melsungen ab. Ich habe mit vollem Einsatz versucht einmal im Leben einen solchen Event in meine Heimatstadt zu holen. Da wir bis heute nicht die Rahmenbedingungen haben um eine solche Veranstaltung zu organisieren, sehe ich keine Möglichkeit mehr es in der verbleibenden Zeit zu schaffen. Nach ca. 1300 Stunden harter Arbeit und nicht unerheblichen finanziellem Einsatz gebe ich das Projekt auf. Hauptursache ist, das die UCI nicht in der Lage war uns innerhalb 13 Monaten einen Vertrag vorzulegen mit dem man arbeiten kann. Im Dezember 2002 war es zwar schon fast so weit doch wurde uns im Februar noch mal ein ganz neuer Vertrag vorgelegt in dem wir weder die Rechte an einem Titel- noch einem Presenter - Sponsor haben. Einige andere Punkte waren außerdem nicht akzeptabel. Die Erfahrungen von upsolut mv AG mit der UCI vor und während der WM in Kaprun waren mir Warnung genug. Bei den großen Firmen ist auch keine Bereitschaft zu erkennen mit der UCI eine Veranstaltung zu machen. Zudem ist ein Trial World Cup keine MTB – oder Straßen – WM. Es ist uns auch nicht gelungen ausreichende Sponsoren für die Veranstaltung zu finden obwohl wir über 250 Firmen mit entsprechenden CD-Präsentationen angeschrieben haben und unzählige Meetings und Telefonate hatten. Hauptgrund hierfür ist die sich ständig verschlechternde Wirtschaftlage. Es ist sicher ein Armutszeugnis das ein solcher Event in Deutschland nicht machbar ist, aber wenn ich im Supermarkt einkaufen gehe, muss ich vorher wissen ob ich 10 Cent oder 50 Euro im Portemonnaie habe. Selbst nach einer 40%igen Reduzierung der Ausgabekalkulation war es nicht möglich die Veranstaltung durchzuführen.

Für die Sportler die sich auf diesen Event gefreut haben tut es mir sehr Leid, dass es nicht klappt. Wir selbst hätten es gerne gemacht zumal der sportliche Teil sowie das Rahmenprogramm steht.

Aus Enttäuschung über das Verhalten der UCI werde ich mein Engagement als UCI Punktrichter überdenken obwohl die Trialkommission der UCI daran keine Schuld trifft. Eine weitere Zusammenarbeit nach diesen Erfahrungen ist für mich im Moment nur schwer möglich. Die UCI sollte sich überlegen ob sie die Aufgabe hat Radsport zu fördern, zu behindern oder Geld zu verdienen. Das die Politik der UCI auch im MTB-Sport dazu führt das es immer weniger World Cups gibt mir zu denken. Das die UCI sich vorbehält bis zuletzt Verträge einseitig zu ändern bzw. den eigenen Presenter bis 2 Monate vor der Veranstaltung zu nennen und den Ausrichter damit zu blockieren ist ebenfalls nicht positiv. Dies ist auch schon vielen anderen aufgefallen die mit der UCI zu tun hatten.

Ich werde mich ab sofort wieder mit denen beschäftigen auf die es ankommt und die im letzten Jahr zu kurz gekommen sind – die Sportler.

Mit sehr enttäuschten Grüßen,

Joachim Will